Wildgehege in Rissen

Der Bürgerverein Rissen hat sich bewusst mit einer Positionierung zu der Auseinandersetzung über den “Masterplan Naturwildpark Klövensteen” zurückgehalten, um eine Moderation der unterschiedlichen Interessen zu ermöglichen. Nur durch die Schaffung eines soliden Konsenses der beteiligten Gruppen, so der Vorsitzende des Bürgervereines Rissen, können zukunftsfähige Entscheidungen über kommunalpolitische Fragen getroffen werden und Bürgerbegehren vermieden werden, die oftmals nur dazu führen, dass Politik soweit einlenkt, dass letztendlich auch notwendige Entscheidungen unterbleiben.

Dazu müssten allerdings alle Beteiligten bereit sein, sich zu derartigen Verhandlungen zu bekennen und sich verhandlungstreu verhalten. Dazu ist es leider im Falle der Debatte über das Wildgehege in Rissen nicht gekommen.

Die Verhandlungen über Leitlinien der Planung des Wildgeheges sind letztlich gescheitert, weil die an der Arbeitsgruppe beteiligte Initiative “klövensteensollleben” trotz laufender Gespräche ein Bürgerbegehren beim Bezirk eingereicht hat.

Anlässlich der vom Bürgerverein Rissen organisierten und moderierten Podiumsdiskussion vom 23. April 2018 bot der Vorsitzende des Bürgervereines, Herr Claus W. Scheide, an, die Moderation einer Arbeitsgruppe zur Erarbeitung eines gemeinsamen Positionspapiere zu übernehmen. Daraufhin trafen sich Vertreter der Initiative “klövensteensolleben”, des Fördervereins Klövensteen, des NABU, Vertreter des Bezirks sowie einige Rissener in den Räumen des Bürgervereines mit dem Ziel, Leitlinien für eine Weiterentwicklung des Wildgeheges zu erarbeiten. Seither tagte die Arbeitsgemeinschaft in 14-tägigen Rhythmus und bat unter anderem den Bezirk um ein Planungsmoratorium bis Ende September 2018.

Dem stimmte der Bezirk zu, wenn auch leider nicht hinreichend förmlich und öffentlich, sodass auf Seiten der Bürgerinitiative leider berechtigter Weise Zweifel an dem Bekenntnis des Bezirks aufkommen mussten. Dennoch konnte davon ausgegangen werden, die AG Wildgehege habe die nötige Zeit zur eigenen Willensbildung und zur Erarbeitung eines Positionspapieres und müsse nicht fürchten, der Bezirk würde inzwischen vollendete Tatsachen schaffen.

Umso überraschender ist daher die Entscheidung der Initiative “klövensteensollleben”, nun ein Bürgerbegehren beim Bezirk einzureichen.

Vor diesem Hintergrund teilte der Förderverein Klövensteen dem Bürgerverein mit, keinen Sinn in weiteren Gesprächen zu sehen und daher nicht mehr an der Arbeitsgemeinschaft teilzunehmen. Die Vertreter des Bezirke sagten ebenfalls ihre weitere Beteiligung ab.

Somit sieht der Bürgerverein keine Grundlage mehr für vertrauensvolle Gespräche zwischen den Beteiligten und stellt daher seine Aktivitäten zur Moderation der unterschiedlichen Interessen ein.

Dazu Claus W. Scheide: „Der Bürgerverein bedauert diesen Schritt der Bürgerinitiative, weil damit dem Ziel, gemeinsam Leitlinien für eine zukunftssichere angemessene Planung des Wildgeheges und des Frostes Klövensteen zu entwickeln, die Grundlage entzogen wurde. Gerade vor dem Hintergrund der gemeinsamen Bitte an den Bezirk, einem Planungsmoratorium zuzustimmen, ist diese Entscheidung nicht nachvollziehbar. Damit ist die Zukunft des Wildgeheges ungewiss, weil aus der Bezirkspolitik inzwischen zu hören ist, den Masterplan nun fallen zu lassen. Gleichzeitig ist aber völlig offen, ob es einen Plan-B zur Zukunftssicherung des Wildgeheges gibt.

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