Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr!
Der Bürgerverein Rissen wünscht allen Rissenerinnen und Rissenern ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr!
Wie jedes Jahr hofft man in der Weihnachtszeit irgendwann zur Ruhe zu kommen und sich einige Gedanken über das ablaufende Jahr machen zu können. Oft genug aber ballen sich zum Jahresende so viele Verrichtungen beruflicher aber auch privater Art zusammen, dass man kaum meint, irgendwelche Ruhe finden zu können. Da fragt man sich dann schnell, was das alles soll. Und dann auch noch über das Jahr resümieren? Ist das nicht ganz und gar unnötig, wo man doch eigentlich jeden Tag nutzen sollte? Handelt es sich dabei nicht um eine typisch deutsche – eventuell verstaubte – Attitüde, die unweigerlich in das Grübeln über das Weltengeschehen mündet?
Und wenn schon! Wir brauchen Räume und Zeiten, die uns die Möglichkeit bieten, über unser Sein und unser Handeln nachzudenken. Räume die irgendwie festgelegt sind, an denen keiner rüttelt, die kein Dienstplan oder eilige Erledigung verschieben kann. In unserer schnelllebigen Zeit kommt das – auch das ist keine neue Erkenntnis – viel zu kurz. Also sollte man die Gelegenheit zu Weihnachten nutzen. Aber nicht nur unsere Seele, sondern auch unsere Gemeinschaft bedarf dieser Räume und Zeiten. Das hat gerade das ablaufende Jahr sehr deutlich gezeigt.
Während das vorangegangene Jahr mit der Debatte um die Ansiedelung von Geflüchteten von heftigen, zum Teil polarisierten, Auseinandersetzungen gekennzeichnet war, läuft dieses Jahr für mich im Zeichen unermüdlich engagierter, sachlicher und konstruktiver Gespräche über die Entwicklung des Baugebietes Suurheid ab. Das ist eine wirklich gute Nachricht. Neben zwei Vertretern der Bürgerinitiative VIN-Rissen und einem Sprecher der Rissener Runde sitze ich als Vorsitzender des Bürgervereines Rissen im sogenannten Arbeitskreis Monitoring Bürgervertrag (AMB), der sich mit der Umsetzung des Bürgervertrages befasst. Damit haben die Parteien des politischen Diskurses in diesem Jahr in einem Gremium zusammengefunden.
Dabei hat sich eine neue Form der Kommunikation zwischen Bürgern und Exekutive herausgebildet, die dazu geeignet ist, verlorenes Vertrauen wieder aufzubauen. Der AMB tagt regelmäßig auch zusammen mit Bezirkspolitikern und Fachleuten aus der Verwaltung und kann so sehr direkt pragmatische Lösungen für Fragen der Umsetzung des Bürgervertrages anschieben. Dafür das dies möglich geworden ist, danke ich den Kollegen im AMB und den beteiligten Bezirkspolitikern sowie den Fachleuten aus der Verwaltung. Alle Beteiligten zeigen ein so hohes inhaltliches und zeitliches Engagement, dass man sich unwillkürlich die Frage stellt, wie lange das denn gut gehen kann.
Sollten unsere demokratischen Verfahren der Beteiligung in Parlamenten oder über plebiszitäre Verfahren und die Sachverhalte, die es zu beurteilen gilt, aber so kompliziert geworden sein, dass ein derart hohes Engagement zukünftig generell unerlässlich sein sollte, besteht genügend Anlass darüber nachzudenken, wie man das denn bewerkstelligt bekommt, denn dann hinge das Wohl unserer Gemeinschaft, das Vertrauen in die Funktionsfähigkeit der Staatsgewalt davon ab, ob das gelingt.
Der Bürgerverein möchte daher im kommenden Jahr in seiner Veranstaltungsreihe „Dorfgespräche“ mit den Rissenerinnen und Rissenern über neue Strukturen der Beteiligung am Gemeinwesen reden.
Claus W. Scheide, 1. Vorsitzender Bürgerverein Rissen e.V.