Bürgerverein will sich mit Vorschlägen zur Entwicklung der Bebauung und mit praktischer Hilfe für Flüchtlinge beteiligen
Der Bürgerverein Rissen e.V. hat in den letzten Wochen eine Vielzahl von Zuschriften erhalten, nachdem bekannt wurde, dass der Bezirk Altona das Gelände der ehemaligen Maschinenfabrik als möglichen Standort für die Errichtung einer Flüchtlingsunterkunft dem Senat auswies.
Die meisten Rissener äußern Hilfsbereitschaft, nicht wenige Bürgerinnen und Bürger sind aber gleichzeitig auch besorgt, ob die geplanten Wohneinheiten für den Stadtteil verträglich sind. Die Bürgerschaftsparteien begeben sich in bekannter Manier in Position. Die ohnehin stark von Polarisierung und lückenhafter Information gekennzeichnete mediale Diskussion trägt ein Übriges dazu bei, dass bei vielen Rissenern Unsicherheit herrscht, wie sich der Stadtteil weiterentwickelt und die Lebenswelt der Flüchtlinge organisiert werden soll.
In Anbetracht dieser gesamtgesellschaftlichen Aufgabe von bald historischem Ausmaße ist allerdings alles andere als Polemik angebracht. Es gilt vor allem, Kräfte zu bündeln, um ein vernünftiges Miteinander zu erreichen. Dazu wäre ein schlüssiges Handlungskonzept hilfreich.
Daher möchte der Bürgerverein Rissen e.V. zur Versachlichung der Diskussion beitragen, insbesondere den Informationsaustausch zwischen Bürgern und Entscheidungsträgern der Stadt fördern und durch konkrete Vorschläge dazu beitragen, dass Art und Ausmaß der Bebauung einer langfristigen städtebaulichen Konzeption genügen.
Auf Grund seiner mitgliedschaftlichen Vernetzung in Rissen sowie seiner Aufgabe, der örtlichen Gemeinschaft im Hamburger Kontext Geltung zu verschaffen, sieht der Bürgerverein Rissen e.V. seine Verantwortung darin, als Mittler zu agieren. Der Erste Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg, Olaf Scholz, hat in seiner Rede beim diesjährigen Bürgertag zu Recht die besondere Rolle der Bürgervereine bei der Bewältigung der Krise hervorgehoben und dabei vornehmlich an ehrenamtliche Unterstützung in praktischen Fragen gedacht. Das kann jedoch aus unserer Sicht nicht eine „Einbahnstraße“ sein, weil das ehrenamtliche Engagement von dem Bedürfnis getragen wird, die Gemeinschaft, in der man lebt, mitzugestalten. Daher wird die Mobilisierung ehrenamtlicher Kräfte davon abhängen, ob die geplante Bebauung eine Gestaltungsperspektive bietet, die sich mit den Bedürfnissen der Rissener Bürgerinnen und Bürger in Einklang bringen lässt.
Als ersten offensiven Schritt plant der Bürgerverein Rissen e.V. daher eine Info-Veranstaltung, zu der Entscheider aus der Hamburger Verwaltung geladen und dazu bewegt werden sollen, Details der beabsichtigten Bebauung zu vermitteln und den Sorgen der Rissener zuzuhören.