Dorfkutschen-Sound

Die Quartiersbuslinie 388 „Dorfkutsche“ ist vielmehr als ein Bus.

Das sagen jedenfalls die Vielen, die den Bus inzwischen regelmäßig nutzen.

Hören Sie einfach einmal rein, was die zu sagen haben, wie der “Dorfkutschen-Sound” so ist:

Der “Dorfkutschen-Sound”, eine Toncollage von Matilda Simon.
Mitwirkenden im Originalton:

  • Fahrgäste der Rissener Dorfkutsche und ein Busfahrer
  • Sprecher: Die Kinder Anna, Jana, Lone, Moritz und Till aus Rissen
  • Musik: Christian Sach, Gitarre
  • Ton und Technik: Karola Parry
  • Regie: Charlotte Drews-Bernstein
  • Produktion: PARRY AUDIO 2022

Da nun dieser Tage überraschend viele ihr Bedauern darüber äußerten, dass die Corona Teststation schließen sollte, gelang es, unter vereinten Anstrengungen doch noch eine Fortsetzung hinzubekommen.

Das Sturmtief “Zeynep” hat auch am Testzentrum Schäden verursacht. Das Zelt wurde am Wochenende repariert. Am Montag wird es noch einmal gereinigt und der Innenausbau mit der Anmeldung und Diagnostik aufgestellt. Der Betreiber hofft ab Montag Nachmittags wieder wie gewohnt arbeiten zu können.

In Zusammenarbeit mit der Schülerfirma #wirmachendas von der Stadtteileschule Rissen bietet der Bürgerverein Hilfe bei der Buchung von Terminen für das Corona Testzentrum in Rissen an.

Unter der neuen Rufnummer 0157-33349994 wird denjenigen, die nicht über einen Internet-Zugang sowie einen E-Mail-Account verfügen, geholfen und die Terminbuchung abgenommen.

Die Betreffenden können einfach unter der genannten Telefonnummer anrufen, die Schüler werden alles weitere erläutern, die Buchung des Termines auf dem Internetportal vornehmen und den Ausdruck des Testergebnisses organisieren.

Ein kleines Weihnchtsgeschenk: die Corona Teststation auf unserem Hof öffnet wieder und zwar am 24. Dezember 2021 von 8:00 Uhr bis 13:00 Uhr. Großer Dank gilt unserem Kooperationspartner, dem KundenbüroHH.

Termine können hier gebucht werden: https://buergertest.pandemieprodukte.de/, es wird aber auch Laufkundschaft bedient. Wartezeiten müssten aber diejenigen, die ohne Terminbuchung erscheinen, einkalkulieren.

Und so geht es mit den Öffnungszeiten weiter:

Mo-Sa. 8.00-18.00 Uhr
Sonn- und Feiertage 8.00-13.00 Uhr

Unterschreiben Sie für emissionsarme Busse für die Dorfkutsche Rissen:

hier geht es zur Petition: https://chng.it/sPfLDctxXZ

 

In der Antwort des Senates der Freien und Hansestadt Hamburg auf die schriftliche Kleine Anfrage der CDU vom 18.08.2021 heißt es, dass trotz der Beeinträchtigungen durch die Corona Pandemie eine deutliche Fahrgaststeigerung auf der Linie 388 festgestellt werden kann. Das deckt sich mit den Rückmeldungen, die der Bürgerverein Rissen erhält. Sowohl aus den Seniorenheimen des Stadtteiles als auch vom Rissener Sportverein oder dem Elbecamp und der Waldkita erhalten wir sehr positives Feedback und sogar Wünsche vorgetragen, das Angebot zu erweitern. Viele Rissenerinnen und Rissener bedanken sich bei uns und berichten über eine sehr rege Nutzung des Angebotes. So freut sich Claus Grötzschel (1. Vorsitzender RSV) über die Bushaltestellen „Am Lilienberg“ und „Marschweg (Kehre)“ die eine direkte Anbindung des Rissener Sportvereines an den ÖPNV ermöglichen.

Frau Drews-Bernstein (Bewohnerin Hanna-Reemtsma-Haus) berichtet: „In Gesprächen mit Fahrgästen erfuhr ich zum Beispiel, dass Personen gerade wegen des Angebotes der Dorfkutsche ihr Auto abgeschafft haben. Viele Fahrgäste erzählten mir, sie würden die Dorfkutsche für ihren Einkauf nutzen und sich darüber freuen, dass sie ihren Einkaufswagen im Bus mitnehmen können. Ganz besonders rührend fand ich, dass mir Fahrgäste immer wieder berichteten, dass sie nun trotz ihrer Angewiesenheit auf den Rollator ins Dorf kommen können.“

Herr Garip Yavus (Projektleiter ElbeCamp) weist darauf hin „Sowohl von Camping/Tagesgästen, als auch von alten Menschen und Familien wird das Busangebot zum ElbeCamp sehr dankbar angenommen. Eine Abschaffung wäre besonders unsozial gegenüber Alleinerziehenden, da sie sich überwiegend kein eigenes Fahrzeug leisten können und natürlich die zahlreichen Kinder- und Jugendgruppen. Der Vorstand (des Trägervereines des ElbeCamps Kinderschutz & Jugendwohlfahrt e.V.) bedauert die Initiative für mehr Individualverkehr sehr. Die Busverbindung (auch Dorfkutsche genannt) zum ElbeCamp am Falkensteiner Ufer sollte unbedingt erhalten bleiben!“.

Vor diesem Hintergrund ist der Vorstoß der CDU, statt der Dorfkutsche einen Rufbus anzubieten aus unserer Sicht völlig verfehlt. Er trifft gerade diejenigen, die dieses Angebot am nötigsten haben, weil sie in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, entweder weil sie zum Beispiel aus Altersgründen bewusst auf die Nutzung des Autos verzichten, oder weil sie physisch mobilitätseingeschränkt sind.

Rufbusse weisen gleich mehrere Barrieren auf, die die Strategie, allen ein breites und verlässliches Angebot zu unterbreiten, konterkarieren würde. Das beginnt bereits mit dem automatisierten und digitalen Bestellvorgang, der für viele Seniorinnen und Senioren eine unüberwindliche Hürde bedeutete. Ferner bieten derzeitige Angebote von Rufbussen nur begrenzt Möglichkeiten, dass Personen, die auf die Nutzung eines Gehwagens oder eines Rollstuhls angewiesen sind, mitfahren können. Während die Firma MOIA GmbH mit ihrem Angebot offenkundig bewusst nur auf ein junges und mobiles Publikum abzielt, da sie nur mit Fahrzeugen unterwegs ist, die eine Einstiegstreppe aufweisen, kann durch Ioki-Hamburg gerade einmal eine Person mit Gehwagen oder Rollstuhl transportiert werden.

Wir lehnen einen Rufbus im Übrigen aus einer ganz grundsätzlichen Erwägung ab, die auf dem begrüßenswerten Paradigmenwechsel der Strategie des Senates zur Entwicklung des ÖPNV fußt. Der Senat entschied, die Planung des ÖPNV Netzes nicht mehr allein nach Bedarfsgesichtspunkten zu orientieren, sondern vielmehr den Fokus auf eine Angebotsstrategie zu legen. Das ist aus unserer Sicht deswegen richtig, weil nur durch die Schaffung breiter Anreize die von der Mehrheit gewünschte Mobilitätswende vom motorisierten Individualverkehr hin zur gemeinsamen Mobilität möglich ist. Das bedeutet aber auch, dass es um einen langfristigen Prozess geht, der nicht bereits an seinem Beginn allein auf der Grundlage von Fahrgastzahlen beurteilt werden kann.

Wir vertreten die Auffassung, dass eine substantielle Feinvernetzung zur Haupt-ÖPNV-Trasse der S-Bahn in Rissen nur durch ein breites und verlässliches Angebot möglich ist, dass ohne jegliche Barriere sofort und kontinuierlich verfügbar ist. Nur auf diese Weise kann dazu beigetragen werden, dass der innerörtliche Pkw-Verkehr langfristig reduziert wird. Davon sollen nicht nur diejenigen erfasst sein, die sich „nur“ im Stadtteil von einem Ort zum anderen bewegen, sondern auch Personen, die von ihrem Wohnort in Rissen die Hamburger City erreichen wollen. Es ist daher unser Streben, den Quartiersbus soweit in die ÖPNV-Struktur des HVV eingegliedert zu haben, dass letztlich auch Berufspendler den Bus nutzen und nicht mit ihren Pkw zum nächst gelegenen S-Bahnhof fahren um erst von dort in den ÖPNV umzusteigen. Das kann in Anbetracht ungefähre täglicher Einsteigerzahlen am S-Bahnhof Rissen in Höhe von ungefähr 3.200 Personen aber nur bewerkstelligt werden, in dem es ein breites Angebot gibt, das ein Rufbus schlicht aus Kapazitätsgründen nicht bewältigen kann.

Wir fordern daher den Senat der Freien und Hansestadt Hamburg dazu auf, an seiner Strategie festzuhalten und die nötigen Vorkehrungen zu treffen, dass das Angebot eines verlässlichen Linienverkehrs bestehen bleibt. Dazu bedarf es allerdings einiger Bemühungen, denn es gibt berechtigte Kritik wegen der alten Dieselbusse. Diese Kritik nimmt sich der Bürgerverein bewusst an und fordert dazu auf, die alten Dieselbusse nicht mehr in Rissen einzusetzen.

Glücklicherweise konnten wir dazu beitragen, dass inzwischen überwiegend neuere Busse in Rissen fahren. Diese sind im Verhältnis zu den alten Dieselbussen ein großer Fortschritt, da sie wesentlich leiser und von PKWs in der Lautstärke nicht mehr zu unterscheiden sind. Im Übrigen entsprechen sie aktueller Abgasnorm, sodass davon auszugehen ist, dass die Stickoxidbelastungen geringer sind und aus dem Pkw Verkehr nicht herausstechen.

Aber offenkundig sind nicht genügend der neueren Busse beschafft worden, sodass leider immer noch einige der älteren Dieselbusse eingesetzt werden müssen. Da wir aber für die Dorfkutsche Rissen als Zukunftsprojekt viel lieber Fahrzeuge mit alternativen Antrieben durch Strom oder Wasserstoff in Rissen haben möchten als die neueren Dieselbusse, fordern wir den Senat dazu auf,

das lange von vielen Rissenerinnen und Rissener erhoffte und nun realisierte Mobilitätsangebot der „Dorfkutsche“ im Stadtteil Rissen nicht an einer Beschaffungsproblematik scheitern zu lassen und die nötigen Vorkehrungen zu treffen, damit die Verkehrsbetriebe Hamburg Holstein sobald als möglich Fahrzeuge mit alternativen Antrieben einsetzen können.

und un wieder Planwagen westwärts?

Erneut zeigt sich dieser Tage, welche Konsequenzen die alte und inzwischen leider marode Technik auf der S-Bahn Strecke Blankenese – Wedel hat. Im Bereich des Bahnhofes Sülldorf kann eine Weiche nicht mehr bedient werden, weswegen die Züge sich in Sülldorf nicht mehr begegnen können. Daher geht es auf dieser Strecke vorherst nur im 20-Minuten-Takt. Schon fast vergessen ist dabei, dass nur wenige Tage zuvor mal wieder die Schranke am Sülldorfer Kirchenweg ausgefallen ist.

Wäre die Strecke zweigleisig, würde sich eine defekte Weiche nicht in dieser Weise als “Flaschenhals” auswirken.

Natürlich kann die Weiche repariert werden und natürlich kann die Signal- und Weichentechnik erneuert werden und dann hoffentlich auch zuverlässiger sein. Aber über eine Modernisierung wird schon seit Jahren geredet, ohne dass Nennenswertes geschehen wäre.

Aus unserer Sicht wäre eine bloße Modernisierung der Signal- und Weichentechnik aber auch nur verkehrstechnische Flickschusterei, weil die Eingleisigkeit als neuralgische “Sollbruchstelle” verbliebe.

Der aktuelle Vorfall ist daher nur Wasser auf den Mühlen unserer Forderung, endlich den Hamburger Westen durch einen zweigleisigen Ausbau der S-Bahn-Strecke Blankenese – Wedel an eine ÖPNV Struktur anzuschließen, die einer Großstadt angemessen ist.

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